Weist du, ich bin so, na, wie erklär ich dir das..also.. ach ja: kennst du diese Psychothriller, wo am Ende der Mörder ganz viele Persönlichkeiten hat und deswegen einen ziemlich gruseligen Serienkiller abgibt? Äh, ach so. Du meinst dieses Jakyll und Hyde Ding. Jaja, klar kenn ich.
Gerade wieder kommt ein solcher Film ins Kino. Naja, im Kino ist es so offen ausgesprochen das erste Mal: Split: Horror-Thriller über einen unberechenbaren Entführer mit multiplen Persönlichkeiten.. Wie wunderbar, meine Traumafolgestörung ist spannend genug, um für einen Horrorfilm her zuhalten. Ich nutze also ein allgemein gern genutztes Medium namens Google um mich weiter über den Film zu informieren:
Das Leben von drei Mädchen wird zum grauenvollen Alptraum, als sie von einem unheimlichen Mann brutal gekidnappt und verschleppt werden. Der Entführer entpuppt sich als gefährlicher Psychotiker mit multipler Persönlichkeitsstörung. 23 verschiedene Wesen lauern im Innern des Wahnsinnigen, bestimmen wechselweise sein Verhalten und sorgen mit Psychoterror für blankes Entsetzen unter den geschockten Teenagern. Während die hilflosen Mädchen verzweifelt nach einer Möglichkeit zur Flucht aus ihrem düsteren Verlies suchen, ringt der schaurige Besessene mit seinen inneren Dämonen – bis eine Grauen erregende Inkarnation des Bösen vollständig Besitz von ihm ergreift, die sich „die Bestie“ nennt…
Und bei einem mittlerweile als wissenschaftlich anerkannten Onlinelexikon wird es noch etwas ausführlicher:
Das Leben der drei Mädchen Casey, Clare und Marcia wird zum Alptraum, als sie von einem unheimlichen Mann gekidnappt und verschleppt werden. Der Entführer – Kevin Wendell Crumb – entpuppt sich als Person mit multipler Persönlichkeitsstörung. Er beherbergt 23 verschiedene Persönlichkeiten in sich, die wechselweise sein Verhalten bestimmen. Seine Therapeutin Dr. Karen Fletcher ist davon überzeugt, dass bei Menschen mit dieser Störung auch körperliche Veränderungen mit dem Persönlichkeitswechsel möglich sind. Sie erhält von einigen der Persönlichkeiten E-Mail-Nachrichten, in denen diese jeweils um Hilfe bitten. Während die Mädchen nach einer Möglichkeit zur Flucht aus ihrem Verlies suchen, ringen im Inneren von Kevin – teilweise verstanden Dr. Fletcher – verschiedene der Persönlichkeiten um die Kontrolle. Als Dr. Fletcher in Kevins Wohnung eines der entführten Mädchen findet, übernimmt eine Grauen erregende 24. Inkarnation, die überlegene körperliche Fähigkeiten besitzt und sich die Bestie nennt, zeitweise die Kontrolle. Die Bestie tötet Dr. Fletcher, Clare und Marcia, verschont aber Casey, als sie deren von ihrem Onkel verursachten Narben am gesamten Körper sieht, und flüchtet; Casey wird entdeckt und gerettet.
Mich regt das auf und macht wütend. Warum in aller Welt brauchen Menschen Mord und Totschlag um sich am Abend gut unterhalten einer Tüte Popcorn zu widmen? Aber gut, was immer dem zu Grunde liegt. Aber wieso sind die mit dem vielen Persönlichkeiten die Monster? Wieso muss die Folge von komplexen, schwersten, durch Menschen verursachten Gewalterfahrungen als Grundlage zur Abendunterhaltung herhalten? Gibt es keinerlei ethische Bedenken, Menschen als Monster darzustellen, die vielfach schon Opfer menschlicher Dummheit und grenzenlosen Gewalt gewesen sind? Wie viele Kinobesucher werden nach diesem Film Angst haben vor diesen Multiplen, deren Dämonen sie zu Serienkillern werden lassen? Wie viele Menschen werden mitempfinden, hinterfragen und wissen wollen, was tatsächlich Menschen geschehen ist, an realer Gewalt, das eine Dissoziative Identität entstehen lässt? Wie viele Menschen werden sich selbst für die Monster halten, zu denen sie ihre Täter schon erklärt haben? Gerade der letzte Punkt macht mich am meisten wütend: Dieser Film macht Täterlügen zu einem abendfüllenden Unterhaltungsprogramm und spielt dabei verklärend romantisch mit den Narben, die reale Gewalt hinterlässt.