(dieser Artikel ist eigentlich schon 2 Monate alt)
Das Internet spült einen Link in mein Digitalfenster. Ich lese, speichere ab, leite weiter.
Dann geht der Alltag weiter, Stress im Job, Hund hinkt, Grünpflanzen brauchen Wasser, all das was Alltag halt so macht. Jener Link wird noch zweimal, dreimal durch mein Digitales Leben gespült. Taucht auf und wieder ab. Dann ein Telefonat mit Freunden. Ich höre aus meinem eigenen Mund ein selbstbewusstes, wir nutzen diesen Link um es öffentlich zu sagen. Um vor uns Selbst und jenen die es lesen dazu zu stehen. Wozu eigentlich? Ich räume die Küche auf, schau Hochrechnungen der Wahl, kraule den Hundebauch. Im Link geht es um rituelle Gewalt. DAS betrifft mich_uns doch gar nicht.
Eigentlich sollte ich schlafen. Dennoch Rechner wieder an. Nochmal lese ich, was die Webseite zur Studie erklärt. Öffne einen weiteren Link. Lese Definitionen. Es ist ein ganz leiser Moment. Ich weis, das es der Moment ist, in dem ich etwas für mich ..uns, definiere: so vieles von dem, was wir inzwischen wissen von Kontexten zu Flashbacks, Täterstrukturen und xxxxx, findet sich wieder in fast jeder der hier aufgeführten Definitionen. Mein Selbst streift sich diese Definitionen über und bildet eine neue Hautschicht daraus. Eine Selbst – Definition, die eure Taten von meinem Sein loslösen, weil sie die Taten anderer beschreibt und benennt.
Vielleicht mag Manchem beim lesen sich die Tragweite dieser Selbst – Definition nicht ganz erschließen. Aber für mich_uns ist das ein wichtiger Moment.