gestern,heute und morgen

in meinem bücherregal stehen sie, die romane und gedichtbände welche mich seit vielen jahren begleiten. dazwischen all die bücher mit denen ich mich weniger allein, weniger verrückt, weniger falsch gefühlt habe. immer noch gibt es tage, an denen ich das eine oder andere davon in den zu vollen rucksack stopfe. nur um es dabei zu haben. diese bücher voller worte von menschen deren geschichte meiner eigenen ähnlich und doch ganz eigen ist. bücher deren autor*innen mir manchmal mehr familie sind als meine eigene es je war. sanft streichen meine hände über buchrücken während in meinem kopf kein verständnis entstehen mag darüber, wie eine zeitung sich dazu benützen lassen kann, auf menschenverachtende weise worte zu veröffentlichen die menschliche gewalt verherrlichen, die opfer beschämen, die dazu aufgeschrieben sind, jene verzagen zu lassen die den mut haben sich ihren eigenen erfahrungen zu stellen oder sich an die seite jener zu stellen, die opfer geworden sind. und weiter opfer werden.

ich werde keinen der artikel oder filme verlinken, die sich sein einiger zeit den anschein geben, sie würden eine prüfbare berichterstattung zu einem thema von interesse darstellen. nein. das tut ihr nicht. ihr mögt menschen diffamieren, tatsachen verdrehen, euch mächtig darstellen. aber eigentlich ist all das nichts neues. so sehr ihr unser schweigen erzwingen wolltet, so sehr ihr heute versucht die wahrheit zu verzerren, so wenig könnt ihr geschehenes ungeschehen machen. false memory? oh nein. denn es gibt ein gestern, heute und morgen. dessen ich mir bewusst bin. das stattgefunden hat, gerade stattfindet. und stattfinden wird.